Anna Virnich

Fertilizer

8.11.-30.11.2025

Das für Fertilizer entstandene neue Set an Bildern fusioniert die in den letzten 10 Jahren bearbeitete
Formensprache der Künstlerin zu einer souverän starken Setzung. Die Berliner Künstlerin Anna
Virnich schafft aus Textilien dekonstruierte Werke, die sich an der Grenze zwischen Malerei,
Readymade und Assemblage bewegen und die Transzendenz des Abstrakten Expressionismus in
das 21. Jahrhundert transportieren. (O.K.v.G)
Der Begriff Fertilizer, zu deutsch „Dünger“ steht für die Kraft des Nährens, des Wachsens, des
Stärken. Auf den gezeigten drei Hoch- und einem Querformat finden sich scribbel-artige
Zeichnungen, fragmentierte Formen und Form-Behauptungen, die an die Graffiti erinnern, die den
Weg zum Berliner Atelier der Künstlerin pflastern – Geheimschriften und verblasste Nachrichten,
Energien, gesammelt auf Ziegelsteinen.

Die aktuelle Werkserie weist formale Bezüge zur Arbeit Helen Frankenthalers auf, was am
augenfälligsten in dem schmalen, langen Querformat In Between (2024) zutage tritt. Neben dem
eigenwilligen Format, erinnert vor allem die labyrinthische Struktur an Frankenthalers monumentales
Bild Ed Winston’s Tropical Gardens aus dem Jahr 1951.

Anna Virnich (geboren in Berlin) studierte von 2007 bis 2013 an der Kunsthochschule Braunschweig
und war Meisterschülerin bei Prof. Walter Dahn von 2013 bis 2014. Sie wurde 2010 mit dem
Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes ausgezeichnet und erhielt 2019 das
Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds für das Jahr 2020.
Ihre Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen und privaten, nationalen wie internationalen
Sammlungen vertreten und wurden weltweit in Ausstellungen gezeigt, u.a. im K21, Düsseldorf (2022),
in der Schering Stiftung, Berlin (2019) auf der Frieze in London und bei Proyectos Monclova in
Mexico-Stadt. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin.