COMMONS & COLOGNE

StadtLabor für Kunst im öffentlichen Raum

25. Februar – 30. Juni 2016

Ein Projekt von Doris Frohnapfel und Ina Wudtke.

„Commons & Cologne“ ist eine Veranstaltungs- und Performancereihe im öffentlichen Raum in Köln. Das vom Kunstbeirat der Stadt Köln und dem Dezernat für Kunst und Kultur initiierte „StadtLabor für Kunst im öffentlichen Raum“ startete 2012 mit dem Modellprojekt „Der urbane Kongress“. Doris Frohnapfel (Köln) und Ina Wudke (Berlin) gewannen 2015 den Wettbewerb für die Fortsetzung im Planquadrat „Eigelstein/ Kunibertsviertel/ Ebertplatz“.

Kunst, Kapital + Öffentlicher Raum

Diskussionsveranstaltung (8. Juni 2016)

Performativer Stadtspaziergang und Skulptur Einweihung

Cabaret Cologne

Ein Stück für drei Stimmen

Mein ist Dein ist …

Foto Projektion

von Arne Schmitt

Als „Commons“ oder Gemeingüter bezeichnet man natürliche, soziale und kulturelle Ressourcen und Prozesse. Momentan findet eine starke einseitige Verwertung und Vernichtung der Commons durch Firmen und Konzerne statt, wir möchten, dass die Commons allen zugänglich bleiben bzw. werden. Die Produktion von Kunst betrachten wir als eine am Gemeinwesen orientierte Tätigkeit. In der künstlerischen Arbeit werden nämlich gesellschaftliche Prozesse immer wieder neu und anders beschrieben, erforscht, kritisch reflektiert, auch experimentell weitergedacht. Die zeitgenössische Kunst produziert und kommuniziert Wissen. Sie schafft Räume, in denen gesellschaftliches Handeln als Wert erfahrbar wird. Anders gesagt: Durch das, was in der Kunst Gestalt annimmt, gelangt die Gesellschaft zu einem Begriff und Bewusstsein von sich selbst.

Doris Frohnapfel und Ina Wudtke untersuchen den städtischen Raum, sie begeben sich auf „Spurensuche“ und „Spurensicherung“, orientieren sich an den Schichten von städtischen Orten und Territorien. Diese theoretischen und praktischen Recherchen bilden die Grundlagen für künstlerische Aktionen, Installationen und Werkserien. Kunst im öffentlichen Raum wird im Zuge der „New Genre Public Art“-Projekte als urbane Performances, „die in den Stadtraum hinein agieren und damit eine sowohl ästhetisch erlebbar als auch politisch handelnde öffentlichkeit schaffen“, verstanden. (Marie-Luise Lange, Between the Street and the Heads, in: What’s next, 2014, Hg. Torsten Meyer/ Gila Kolb, Berlin 2014, S. 180)

„Wenn der Markt sein zerstörerisches Werk erst einmal vollbracht hat, sind nicht nur die ursprünglichen Bewohner des Gemeinguts beraubt worden, das sie einst produzierten (oftmals werden sie durch steigende Mieten und Grundsteuern vertrieben), sondern das Gemeingut selbst hat an Wert verloren.“ (David Harvey, Rebellische Städte, Suhrkamp Verlag, S.145)

Für das StadtLabor im Bereich Kunibertsviertel/ Eigelstein/ Ebertplätze entwickelten beide Künstlerinnen zusammen eine Veranstaltungs- und Performancereihe für 2016 quer durch das Planquadrat mit dem Titel „Commons & Cologne“. Als „Commons“, oder Gemeingüter oder Allmende bezeichnet man die natürlichen, sozialen und kulturellen Ressourcen und Prozesse. In diesem Projekt geht es um die Sensibilisierung von BewohnerInnen, Verwaltung und Politik, die Stadt als soziales öffentliches Gut aller BewohnerInnen zu verstehen, wie es der US-amerikanisch-britische Humangeograf und Sozialtheoretiker David Harvey beschreibt. Während die Bevölkerung in ihren zahllosen kulturellen und alltäglichen Handlungen zum positiven Gesamtbild ihrer Stadt unentgeltlich beigetragen hat, wird dies von Seiten der Immobilienwirtschaft und Tourismusbranche einseitig verwertet. Daraus ergibt sich für uns die Fragestellung: Wie kann Köln sein urbanes, noch von Bürgern bewohntes und belebtes Zentrum schützen und dem Mechanismus neoliberaler flächen- deckender Kommerzialisierung und Enteignung der „Commons“ entgegenwirken? Wie können die Fehler, die in anderen Städten bereits begangen wurden, vermieden werden und die Prozesse, die sich auch im Kunibertsviertel schon in Gang gesetzt haben, aufgehalten oder gebremst werden, um ein einzigartiges Stück Kölner Stadtkultur vor fortschreitender Zerstörung und Verödung zu retten? Wäre es sogar denkbar, die „Commons“, also die Gemeingüter, wieder zurückzufordern und Privatisierungen von ehemals öffentlichen Plätzen und Räumen rückgängig zu machen?

Details

Idee und Realisation:
Doris Frohnapfel, Ina Wudtke

Beteiligte KünstlerInnen:
Doris Frohnapfel, Evamaria Schaller, Arne Schmitt, Ina Wudtke

Fotografie:
Frank Domahs, Köln

Wir danken allen Freund*innen, die geholfen haben.

Abschlussbericht herunterladen (PDF)

Cycling in the Studio – Vierkanthof, Bismarkstraße

Herausgegeben von Timo Schmidt und Heinrich Miess

Der Stand der Technik

von Doris Frohnapfel

1995 Kiew Charkiw

von Doris Frohnapfel

Autobiografisch I/II

von Doris Frohnapfel

Photogenic & Work Sites / B-Sites

Beirut 2014 von Doris Frohnapfel

Übersetzung ins Undeutliche

Unsere Räume – unsere Wände – unsere Bilder

Kunst-Arche