Der Stand der Technik

von Doris Frohnapfel

Jute, Kabel, Kaffee, Kakao – sind die Stichwörter, die sich im Handwörterbuch des Kaufmanns, das ich 2005 auf dem Sperrmüll fand, unmittelbar auf den Seiten 117 bis 141 des dritten Bandes (J-M) hintereinander reihen. Es erschien 1927 als überarbeitete vierte Auflage (1. Auflage 1752-1756) in fünf Bänden mit jeweils an die 1000 Seiten. Für meine Arbeit Rückweg und Pause wurde ich dort, nachdem ich mich bereits bei TeleGeography mit der Submarine Cable Map beschäftigt hatte, auf den Eintrag Kabel aufmerksam. Dieser schildert aus deutscher Sicht ausführlich die Situation von 1900 – das erste deutsche Seekabel zwischen Nordamerika und Borkum wurde verlegt – und 1917 – nach dem Versailler Friedensvertrag mussten alle deutschen Seekabel an die Staaten Amerika, Groß-Britannien, Holland, Japan u.a. abgetreten werden – und den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts – ein erneuter Aufbau von Seekabeln, sogenannte Untermeerische Telegraphenverbindungen, hatte begonnen. Waren die Seekabel für die globale Herrschaft über Wirtschaft und Politik schon damals unersetzlich geworden, ist Jute ein regionales Produkt aus Indien. […] Den Elektroschrott suchte und fand ich dann bei der Materialrecherche zur Arbeit Rückweg und Pause, für die ich die Metall- und Plastikfäden der Kabelkerne manuell aus ihrer Ummantelung lösen musste. Die Notwendigkeit von Recycling ist allgemein bekannt.