Sandra Mann (feat. Valentina Stanojev)

ARKADISCHER WANDEL

16. Februar – 17. März 2019

kjubh Kunstverein e.V. Köln Sandra Mann geht in ihrer Ausstellungsserie Waldlife, einer seit 2012 inzwischen auf über 200 Motive angewachsenen fotografischen Serie, auf Forschungsreise. In ihren Erkundungen thematisiert sie vielschichtige Perspektiven über das menschliche Zusammenleben, dem Umgang mit Umwelt und Natur, der Interaktion zwischen Mensch und Tier. Dabei stehen dokumentarische und inszenierte Fotografie, Rauminstallation, Skulptur und Video gleichberechtigt nebeneinander.

Sandra Mann bittet in ihrer Ausstellung Arkadischer Wandel Valentina Stanojev zu Gast. Das zentrale Thema Idealisierung der Natur, die Sehnsucht und Verbundenheit des Menschen zu und mit ihr, findet sich sowohl in Stanojevs Malerei als auch in den Werken von Sandra Mann.

Die beiden Künstlerinnen entführen in andere Welten, in denen das Schöne und das Schreckliche nah beieinander liegen, manchmal sich sogar umarmen. In 230113-1846 Büchsenlicht (2013) von Sandra Mann wird dies offensichtlich: In der Natur kann man den Menschen häufig an seinen biologischen und psychischen Charakteristika erkennen, gleichzeitig schließt er sich durch das, was er als Individuum und gesellschaftliches Wesen tut, wieder von ihr aus. Das Jagdgebiet kann noch so wild sein, es gibt immer nur eine menschliche Geschichte der Natur, die aus Produktionsvorgängen, aus Wissen, aus Reproduzierbarkeit besteht.

Auch Valentina Stanojev hat sich im Laufe ihres künstlerischen Schaffens mit den unterschiedlichsten Materialien und Techniken auseinander gesetzt. In kontinuierlich sich wiederholenden Themen (wie Kindheit, Sexualität) und Motiven – Hauptakteuren ihrer Bildwelt sind die Spinne, der Tod, das kleine Mädchen, das Selbst, das Pelztier – äußert sich die innere Notwendigkeit des Ausdrucks. In jeder Arbeit geht die Künstlerin auf die Suche nach dem wahren Kern der vormals unbewussten Bildidee, mit jeder weiteren Variation kommt sie diesem immer näher. Das Unaussprechliche gilt es zu überwinden – die Motivation für die Arbeit ist es, das Ungreifbare zu greifen. In diesem autopsychologischen Prozess der Selbst-Befragung, Selbst-Vergewisserung begegnen sich Ambivalenz und Dualität auf mehrfachen Ebenen.

Sandra Mann lebt und arbeitet in Frankfurt; Valentina Stanojev lebt und arbeitet in Köln.